Geschrieben von:

Nicky Jansen

Vorlesen, seine Bedeutung und Freude?

Für viele junge Familien gehört Vorlesen zum abendlichen Ritual. Studien belegen seit Jahren die vielen Vorteile des Vorlesens. Jedes Jahr gibt es auch eine Lesewoche in Belgien und Lesetage in den Niederlanden. In solchen Momenten zeigt sich jedem noch einmal, wie wichtig das Vorlesen ist. Als ehemaliger Lehrer bin ich ein großer Befürworter des Vorlesens. Ich werde die wichtigsten Punkte auflisten.

Vorlesen wirkt sich positiv aus auf:

  1. Sprachentwicklung und Wortschatzerweiterung. Vorlesen verbessert das Sprachbewusstsein und das Sprachverständnis. Kinder lernen besser zuzuhören und sich zu konzentrieren. Vorlesen legt den Grundstein für das Erlernen der eigenen und fremder Sprachen.

  2. Emotionale Entwicklung: Die Bindung zwischen Kind und Eltern wird während einer Vorlesestunde enorm gestärkt. Das Kind fühlt sich beim Zuhören sicher und entspannt. Vorlesen hat einen großen Einfluss auf die Bindung und Nähe, die Kinder in jungen Jahren brauchen.

  3. Soziale Entwicklung: Kinder lernen, die Welt um sie herum besser zu verstehen. Durch Geschichten aus Büchern werden Kinder mit neuen Situationen konfrontiert und lernen so, sich besser in diese hineinzuversetzen. Geschichten können auch dabei helfen, schwierigere Themen wie Verlust oder Krieg zu besprechen.

  4. Anregung der Vorstellungskraft: Kinder stellen sich die Situation vor, die sie hören. Ihre Fantasie wird angeregt. Die Vorstellungskraft stimuliert verschiedene kognitive Fähigkeiten wie Problemlösung, kritisches Denken usw.

  5. Freude am Vorlesen weitergeben: Wenn Sie als Eltern Freude am Vorlesen zeigen, übernehmen Kinder diese oft auch. Als Eltern sind Sie für Ihr Kind ein Vorbild und können ihm auf diese Weise ganz einfach die Freude am Lesen vermitteln.

Wann fangen Sie an, vorzulesen?

So früh wie möglich! Warten Sie mit dem Vorlesen nicht, bis Ihr Kind in den Kindergarten kommt. Wie bereits erwähnt, hat das Vorlesen viele positive Auswirkungen. Hören Sie nicht mit dem Vorlesen auf, wenn Ihr Kind schon selbstständig lesen kann. Auch in der Grundschule kann das Vorlesen noch positive Effekte haben. Denken Sie daran, Ihren Wortschatz zu erweitern oder komplexere Sachverhalte besprechbar zu machen.

  • Arten des Geschichtenlesens

    1. Schon in sehr jungen Jahren können Bücher zum Anfassen und Fühlen angeboten werden. Babys und Kleinkinder können die verschiedenen Flecken fühlen, während sie einer auf ihrer Höhe vorgelesenen Geschichte zuschauen und zuhören. Darüber hinaus arbeiten Sie mit Fühlbüchern auch an der Anregung der Sinne, was wiederum die Körperwahrnehmung, die Konzentration, die Feinmotorik und die Schreibmotorik fördert.

  • 2. Interaktive Bilderbücher ermöglichen die Interaktion beim Anhören einer Geschichte. Ein Beispiel für interaktive Lesebücher ist die „Tracking“-Reihe von Lantaarn Publishers.

  • 3. Kreative Lesebücher wie die zauberhaften Aquarellbücher des Lantaarn Verlags ermöglichen es Kindern, kreativ zu sein, während die Eltern die dazugehörige Geschichte Stück für Stück vorlesen können.

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